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Jüdisches Leben in Lathen

Unter der Überschrift "Stolpersteine - Namen gegen das Vergessen" zeigen Beispiele Spuren eines ehemals vielfältigen jüdischen Lebens in Lathen.

"Ich wollte noch einmal die Sonne sehen" – Dieses Ziel war der Überlebensmotor von Erna de Vries aus Lathen um die Hölle des KZ's überstehen zu können. Es führte zu einem lebenslangen Einsatz für ihre Botschaft "Erinnerung wachhalten". Dieser beispiellose, willensstarke Antrieb steht bei der Erna de Vries Schule, Lathen hinter dem Konzept einer vielfältigen Erinnerungsarbeit:

Die Biografie der Erna de Vries

Erna de Vries wurde am 21. Oktober 1923 in Kaiserslautern als Erna Korn geboren. Sie wuchs in einem Land auf, in dem jüdische Familien zwar in manchen Bereichen und durch manche Menschen Zurückweisung verspürten und benachteiligt wurden, das ihnen aber volle Bürgerrechte gewährte und theoretisch jeden Berufsweg offenhielt.

Erst mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten Ende Januar 1933 und der ihr folgenden schrittweisen Entrechtung der jüdischen Deutschen – die in den Nürnberger Gesetzen von 1935 einen vorläufigen Höhepunkt erreichten – änderte sich der Alltag der Deutschen jüdischen Glaubens grundlegend und schmerzhaft.

Eine junges Mädchen wie Erna de Vries erlitt nun erste Ausgrenzungen im Bekanntenkreis, die staatlich gewollt waren, selbstverständliche Aktivitäten wie unbeschwerte Tanzabende und ein angemessener Schulbesuch wurden jüdischen Kindern und Jugendlichen verwehrt.

Mitgliedschaften in Vereinen und eine den eigenen Fähigkeiten angemessene Ausbildung wurden unmöglich, Lebensträume zunichte gemacht, ganz zu schweigen von den Berufsverboten und Bewegungsbeschränkungen, die erwachsenen Juden die Erwerbsarbeit beinahe unmöglich machte und in die wirtschaftliche und soziale Isolation führten.

  • Erna de Vries